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Auf der Jagd nach dem blühenden Lavendel

Wanderung nach Entrevaux, Fahrt zum Plateau Valensole, kurzer Aufenthalt in Riez und die Fahrt nach Gordes und der Abtei Sénanque.

 

Am Montag Morgen bin ich bei strömendem Regen zum Supermarkt gelaufen, da ich vergessen hatte mich in die Bestellliste für Brot und Croissants einzutragen und deshalb nichts zu essen hatte. Als es am Nachmittag endlich aufgehört hat zu regnen, bin ich kurzentschlossen nach Entrevaux aufgebrochen. Der Weg dorthin überrascht mit einer üppigen Natur. Es wachsen allerlei Orchideen und es flattern viele Schmetterlinge umher. In Entrevaux angekommen bin ich ein wenig durch die kleinen Gassen gebummelt, aber zur Zitadelle habe ich mich nicht hoch geschraubt. Dazu fehlte mir der notwendige Antrieb.
Am nächsten Tag wieder gleiches Spiel wie die letzten Tage. Erst sieht das Wetter gut aus, man cremt sich ein für´s Paddeln und kaum ist man auf dem See, kommt eine Gewitterfront angerauscht. Also wieder raus aus dem Wasser und in den Camper gesetzt. So geht das im stündlichen Wechsel. Also entschloss auch ich mich für die Weiterfahrt.

 

Das nächste Ziel war das Valensole Plateau. Dort soll es laut meiner Recherche mit die meisten Lavendelfelder geben. Ich arbeitete eine Route aus, entlang des Lavendels. Kaum hatte ich den Campingplatz verlassen, um den Camper mal wieder in den Bergen zu quälen, hatte ich das schönste Wetter. Aufgebrochen war ich bei 13° Celsius. Leider ist dem Lavendel das Wetter der letzten Wochen in Frankreich auch nicht so bekommen und er hat sich entschieden noch nicht zu blühen. Aber an manchen Stellen spitzt er schon hervor.  Auf dem Plateau angekommen hat man gleich ein spektakuläres Fotomotiv, ein zerfallenes Haus im Lavendelfeld, im Hintergrund die Berge der Verdonschlucht und dazu noch eine dunkle Regenfront. Ja, manchmal hat so eine Regenfront durchaus ihren Reiz.

Als ich wieder ziemlich erschöpft von der Fahrerei war, war ich in der Nähe von Riez, und suchte dort einen Campingplatz. Aus irgendeinem mir unbegreiflichen Grund schickte mich mein Navigationssystem von Barreme über den "Col des Legues" nach Castellane und als ich dort ankam, wieder zurück über den Paß. Das war nicht einkalkuliert und dieser 48 Kilometer Umweg hatte mich geschafft, unterwegs fing es auch noch zu regnen an.

Der Campingplatz hatte den Vorteil, dass er sich fußläufig zur Stadt befindet, aber bei Weitem nicht so schön war, wie mein Letzter. Hier hatte man wieder relativ enge Parzellen und man war zwangsläufig mit der Nachbarschaft konfrontiert. Ursprünglich wollte ich nur eine Nacht bleiben, aber da es mir nicht so gut ging, hängte ich noch eine weitere Nacht dran. Schön, wenn man keinen Zeitdruck hat. Meine einzige Beschäftigung bestand darin, auf den Hügel über der Stadt zu laufen zur Kapelle Saint-Maxime. Diese steht auf einem kleinen Plateau, sie gibt einen schönen Rundum Blick in alle Richtungen her und es wachsen alte Schirmkiefern auf diesem Platz. Dort kann man eine Zeit verweilen und die Ruhe genießen. Unten angekommen, war ich noch an ein paar Überbleibsel aus römischer Zeit.
Für den nächsten Tag hatte ich mir "Gordes" (sensationelle Stadt am Hang mit weitläufigem Blick ins Tal) und die Abtei Sénanque als Anfahrtspunkte ausgedeutet. 
Als ich in "Gordes" am Aussichtspunkt angehalten habe, habe ich es auch wiedererkannt. Hier war ich also schon mal, hatte es aber vergessen. Also weiter zur Abtei von Sénanque, in der leisen Hoffnung, das dort vielleicht der Lavendel blüht. Aber weit gefehlt, trotzdem ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Gegründet im Jahr 1148 von Zisterziensermönchen, der schmucklos schlichte Stil des Bauwerk, entspricht dem Ideal der strengen Askese der Mönche.

Im Moment befinde ich mich in Carpentras und mache es wie die Franzosen, ich entfliehe der Mittagshitze und nutze die Zeit für einen kleinen Eintrag und Sicherung der Bilder.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Jan (Dienstag, 19 Juni 2018 08:34)

    Hi Simone, einen sehr gelungener Blog hast du hier. Viele interessante kleine Geschichten, tolle Bilder und jetzt mit Gordes weckt es auch noch schöne Erinnerungen bei mir. Vielen Dank dafür :-)
    Bin gespannt wie und wo es weiter geht

    Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß
    LG

  • #2

    Lieblingscousine Katja (Donnerstag, 21 Juni 2018)

    Hallo Simone,
    hab es endlich geschafft mich durch Deinen wirklich tollen Blog zu lesen.
    Wunderschöne Bilder!
    Ich wünsch Dir weiterhin tolle Eindrücke und bin gespannt wo es Dich als nächstes hin weht.

    LG und fühl Dich gedrückt.