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Carcassonne und ein bißchen Pyrenäen

Carcassonne und die Fahrt durch die Ausläufer der Pyrenäen

 

 

Am Montag Morgen bin ich von Carpentras aufgebrochen, um mich auf den Weg Richtung Carcassonne zu machen. Ich hatte beschlossen möglichst schnell voran zu kommen, was dazu geführt hat, die Autobahn zu wählen. Mein Navigationssystem lotste mich Richtung "Orange" und dann ging es auch schon los. Ticket ziehen und die erste Hürde war geschafft. Kurz auf der A7 musste ich die Autobahn wechseln, aber da ging es auch schon los. Nicht wie ich es von uns kannte, ging es einfach auf eine andere Autobahn, nein, ich musste die Autobahn verlassen. Hektik bereitete sich aus. Ich steckte das Ticket in den Automat an der Ausfahrt, 60 Cents erschien auf der Anzeige, aber keine Möglichkeit für einen Münzeinwurf. Also steckte ich kurzerhand meine EC Karte und voilá weiter ging die Fahrt und zwar direkt in einen Kreisel, um danach wieder auf die Autobahn zu fahren???? Aber alle anderen machten es ebenfalls so, ging hier wohl nicht anders. Andere Länder, andere Sitten.
Vorbei ging die Fahrt an Nimes, Montpellier, Beziers und Narbonne. Kurz vor der Abfahrt nach Carcassonne wollte ich die Adresse vom Campingplatz, der sich  direkt unterhalb der Burg befindet, eingeben. Leider kannte mein Navigationsystem die Straße nicht. Also jetzt war ich echt etwas gestresst. Ticket bereithalten, Handy eingeschaltet um mich von diesem navigieren zu lassen, hier ging die Sprachsteuerung nicht und ich musste andauernd aktualisieren was alles in allem meine volle Konzentration kostete.

Nach einigen Irrwegen kam ich endlich am "Camping la cité" an. Ein 4 Sterne Campingplatz und das erste Mal seit dem Alpsee gab es Toilettenpapier UND Seife. (Das finde ich erwähnenswert!) Das Schöne an diesem Platz ist, dass man in 20 Minuten zur Festung gelaufen ist, was ich auch gleich gemacht habe. Unterwegs läuft man an einem kleinen Bach entlang und bin mal wieder einer besonderen Libellenart begegnet, die ich natürlich auch "festgehalten habe". Aber das nur am Rande.
Da "La Cité", die mittelalterliche Festungsstadt, den 20sten Jahrestag als UNESCO Weltkulturerbe hat, wurde von einem Künstler am Tor "Aude" Kreise in leuchtenden Bändern auf den Mauern der Festung angebracht. Steht man an einem ganz bestimmten Punkt, ist die Wirkung beeindruckend. Das Bauwerk sieht aus, wie aus einem Märchenfilm entsprungen. Kein Wunder, wurde ein Strategiespiel danach benannt. Sobald man sich allerdings im Inneren der Gemäuer befindet, reiht sich Souveniershop an Souveniershop. Wie meinte ein Freund so passend: "Carcassonne - Frankreichs größter Souvenierladen".
In der Cité gibt es ebenfalls eine Kirche, die Basilika Saint-Nazaire (11-14. Jahrhundert), die angeblich die schönsten Fenster in ganz Südfrankreich innehaben, die Kirche selbst ist in eine Mischung aus gotischem und romanischem Baustil. Dort hatte ich noch das Glück 4 russischen Sängern bei einer Kostprobe lauschen zu dürfen. Erst begannen sie ganz leise, um dann mit ihren Stimmen die ganze Kirche auszufüllen. Wirklich sehr imposant.
An den Ecken der Kirchen in Frankreich findet man häufig sogenannte Wasserspeier (Gargouilles) bestehend aus Drachen und anderen  Phantasiewesen, diese geben schöne Motive her.

Am nächsten Morgen war ich in der Unterstadt, die auch ihren Reiz hat. Die Straßen sind alle schachbrettartig angeordnet und hier befindet sich das UNESCO Weltkulturerbe Nummer Zwei. Der Canal du Midi und die Schiffsschleusen. Eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Mit diesem Kanal wird Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sete verbunden. Ich kam gerade an, als zwei Boote einfuhren und habe mir das Spektakel angesehen. Alt, aber funktioniert noch hervorragend.

Nach fast drei Tagen Kultur, bei brütender Hitze, bin ich am Donnerstag Morgen weiter Richtung Westen aufgebrochen. Autobahn konnte ich nicht fahren, da man selbst auf dem Autobahnring um Toulouse eine Umweltplakette benötigt. Also hieß es für mich: Weiträumig umfahren. Was zu Folge hatte, dass ich schon früh in die Ausläufer der Pyrenäen gekommen bin und eine wirklich tolle Fahrt hatte. Als ich nach ca. fünfstündiger Fahrt merklich müde wurde,  suchte ich mal wieder einen Platz und stehe jetzt hier in Montrejeau auf einem Campingplatz mit Pool von dem aus man in die Pyrenäen schauen kann. Infinitypool, nennt sich das, wurde ich aufgeklärt. Heute ist es bewölkt und darüber bin ich wirklich sehr froh. Eine willkommene Abwechslung zur Hitze der letzten Tage.

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Kommentare: 4
  • #1

    Helga und Werner (Samstag, 23 Juni 2018 15:50)

    Hallo Simone,

    Haben soeben Deinen ganzen Blog gelesen.
    Einfach toll!
    Und die Bilder sind sensationell!!!!!!

    Wir wünschen Dir weiterhin viele schöne Erlebnisse und immer gutes Wetter.

    Pass gut auf Dich auf,
    Helga und Werner

  • #2

    Herzilein (Sonntag, 24 Juni 2018 20:44)

    Sehr schöne und interessante Bilder. Da macht das Anschauen Spaß.

  • #3

    Jürgen (Montag, 25 Juni 2018 20:28)

    Jambo Memsahib,
    wie gewohnt fantastische Bilder. Das mit dem Autobahnkreuz hätte ich Dir sagen können. Dort habe ich selbst schon unnötige Kreise gedreht. ;-) Von den Wasserspeiern aus dem Souvenierladen habe ich auch einige Bilder. Ich freue mich schon auf weitere Berichte und Bilder in der Zeit bis ich selbst auch endlich wieder dort unten bin. Wie immer viel Spaß und gute Motive.

  • #4

    Bianca (Dienstag, 26 Juni 2018 19:25)

    Hab mir eben wieder mal die Zeit genommen und deine Berichte gelesen u.die Bilder bewundert. So toll! Ich denk an Dich - Pass auf Dich auf